




Ein Auftakt nach Maß: Die Besucher betreten die Dauerausstellung durch eine Revolutionsschleuse. Hier können sie erahnen, wie stark die deutsche Gesellschaft am Ende des Ersten Weltkrieges in Bewegung geriet. Unzufriedenheit paarte sich mit hehren Zielen – eine Volksbewegung entstand, die das alte System des Kaiserreichs zum Einsturz brachte und den Grund legte für die erste deutsche Demokratie. Raumgreifende Projektionen sorgen dafür, dass man dieser Epochenwende nachspüren kann.
Gerade bei der bewegten Geschichte der Weimarer Republik ist Orientierung nötig. Diese Aufgabe erfüllt als eine Art Anker der Zeitstrahl im Zentrum des Ausstellungsraums: hier finden die Besucher kurze Erläuterungen zu den wichtigsten Ereignissen der damaligen Zeit – und auch so manche Entdeckung abseits der tradierten Erzählstränge. Fotos ergänzen diesen Einstieg in ein komplexes Thema.
In den Raum eingerückt finden sich sechs Themenwelten. Zwei bilden die Eingangsschleuse sowie die Hörinsel und den Übergang zum zukünftigen Sonderausstellungsbereich, vier schmalere Strukturen sind als sogenannte Zeitkapseln je zwei Themeninseln zugeordnet. Auf der raumzugewandten Seite kündigen sie den dahinterliegenden Themenbereich z. B. über eine Vitrine oder eine 20 mediale Installation an. Auf der Innenseite öffnen sie sich nach innen zu einer Projektions- und Medienfläche. Kurzfilme aus historischem Bewegtbildmaterial laden die BesucherInnen hier ein.
Das Radio sorgte in der Weimarer Zeit für eine gesellschaftliche Revolution: Bildung, Information und Kulturgenuss waren nicht mehr an konkrete Orte gebunden, sondern überall verfügbar. Diese Innovation veränderte die damaligen Begriffe von Zeit und Geschwindigkeit. An der Hörstation können die Besucher dieser Entwicklung nachspüren und historische Radiosendungen miterleben, als kleine Ruhepause inmitten der Ausstellung.
Tauchen Sie unmittelbar ein in die Geschichte – und spüren Sie die Faszination einer spannenden Zeit: In vier Zeitkapseln können Sie sich in das Geschehen der Weimarer Republik in den Jahren 1919, 1923, 1929 und 1932 versetzen lassen – mit beeindruckenden Filmaufnahmen der Zeit und einer Tonkulisse, die ein authentisches Erlebnis möglich macht.
Das Haus der Weimarer Republik ist Kristallisationspunkt für ein wichtiges Thema in unserer Stadt. Doch es gibt noch viele andere Orte für spannende Entdeckungen: An erster Stelle das Stadtmuseum mit seiner Sonderausstellung zur Nationalversammlung, aber auch das Deutsche Nationaltheater, das Stadtschloss oder das Mon ami als authentische Orte des Jahres 1919. Und natürlich die anderen Orte der Weimarer Moderne, etwa das Bauhausmuseum oder das Neue Museum. Nirgendwo kann jüngste deutsche Geschichte mit ihrem Licht und ihrem Schatten so kompakt erspürt werden wie in Weimar. Im Foyer des Hauses der Weimarer Republik laden wir zu dieser Entdeckungsreise ein.